Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren

Besuch Conradty-Museum und Siedlung
in Röthenbach a. d. Pegnitz

Der Weg nach Röthenbach ist nicht weit, ca 5 km und trotzdem dauerte es fast drei Jahre bis der Besuch der Altstadtfreunde Lauf in der Nachbarstadt verwirklicht werden konnte. Grund war, wie sollte es anders sein, Corona.

Am Samstag 14. Oktober 2023 stand nun eine Gruppe der Altstadtfreunde Lauf vor einem ehemaligen Wohnhaus der Conradtysiedlung, das von 2007 – 2008 als Museumsgebäude saniert wurde. Es wird darin das Leben von Arbeiterfamilien in Röthenbach, die in der Firma Conradty Arbeit fanden, gezeigt und die enge Verknüpfung der sozialen sowie städtebaulichen Entwicklung des Ortes gezeigt.

Ursprünglicher Plan Conradtysiedlung

 

Die Firma Conradty kaufte 1880. die Papierfabrik Röthenbach-Grünthal und gründete zunächst eine Bleistiftfabrik, später stellte sie die Fabrikation auf Kohlestifte für elektrische Bogenlampen (Noris- und Kronen-Kohlestifte) um. Dieser industrielle Aufschwung ging mit einem Anwachsen der Bevölkerung einher und die brauchten Wohnraum.

Eine kleine Bilderserie vom Ausflug zum Anklicken.

Renate Gagel, Vorsitzende des Geschichtsvereins Röthenbach und Leonhard Herbst, u. a. Autor mehrerer Bücher über die Historie Röthenbach, führten durch das Museum und die ab 1892 entstandene und bis heute, fast vollständig erhaltene, Wohnsiedlung. Die Siedlung war Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr bewohnbar und es drohte der Abriss und damit der Verlust der historischen Arbeitersiedlung. Die Stadt Röthenbach erklärte die Siedlung als Sanierungsgebiet, kaufte die Siedlung und ab 2017 begann die Sanierung. So wurde aus der ehemaligen Arbeitersiedlung ein „Schatzkästlein“ in unserem Landkreis ((entnommen aus: 35 Jahre Stadtsanierung Röthenbach a. d. Pegnitz, Conradty Siedlung 1982 – 2017, Grußwort Landrat Armin Kroder)

Die Führung ging zu den verschiedenen Wohneinheiten der Siedlung, zum ehemaligen Krankenhaus und zu Erholungsräumen wie den Luitpoldplatz. Auch das Rathaus, die protestantische Kirche Hl Kreuz, der Kindergarten und für die katholische Bevölkerung ein Betsaal (wurde nach Bau der Kirche St. Bonifatius abgerissen) gehörten zu der Siedlung und wurden vom Firmeninhaber unterstützt.

Eindrucksvoll war dieser Besuch für die Laufer Altstadtfreunde, kommen sie doch aus einer Stadt, die auf eine lange industrielle Entwicklung schauen kann. Nur 5 Km weiter ist moderne Industriegeschichte bis heute erhalten, erfahrbar und anfassbar und ein Beispiel für Nachhaltigkeit im Denkmalschutz.

Bei geselligen Ausklang mit wurde noch intensiv über Röthenbach und die „Conradty-Siedlung gesprochen.

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