Altstadtfreunde Lauf besuchen Heilsbronn
Die Altstadtfreunde Lauf führte ihr diesjähriger Ausflug am 18. Oktober 2024 nach Heilsbronn. Grund dafür war eine Begegnung auf den Turm der Laufer St. Johanniskirche von Christine Diefenbacher, Gästeführerin aus Heilsbronn mit der Vorsitzenden der Altstadtfreunde Monika Pöhlmann 2023. Auch in Heilsbronn gäbe es einen Turm mit einer Türmerwohnung, so erzählte damals Christine Diefenbacher und sie würde ihre Stadt mit allen Sehenswürdigkeiten gerne zeigen.
Dieser Einladung folgten die Altstadtfreunde Lauf natürlich sehr gerne.
Nicht alle Altstadtfreunde bzw. Teilnehmer an dieser Fahrt kannten diesen still wirkenden, mittelfränkischen Ort mit seinen Sehenswürdigkeiten, der unweit von Nürnberg mitten im Landkreis Ansbach gelegen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts eine wechselhafte Geschichte erlebte.
Nach der Reformation gingen Klosteranlagen und Bibliothek in den Besitz der evangelischen Markgrafen Brandenburg Ansbach und Brandenburg Kulmbach über. Das Münster und die berühmte klösterliche Schreibschule wandelten sich zur Bildungsstätte für künftige Beamten des zollerschen Verwaltungsapparats. Mit der Verlegung der Grablege der Hohenzollern in die Residenzstadt Ansbach verlor Heilsbronn seine zentrale Bedeutung, 1805 wurde es in das Königreich Bayern eingegliedert.
Von dem Hochglanz dieser vergangenen Epoche zeugen Überbleibsel der Klosteranlage und viele historische Bauten, die wir in unserem Rundgang innerhalb der ehemaligen städtischen Befestigungsanlage sehen durften.
Das Münster St Maria und Jakobus des ehemaligen Zisterzienserklosters, durch Otto Bischof von Bamberg 1132 gegründet und 1578 säkularisiert, beherbergt im Langschiff u. a. das Hochgrab der Witwe Anna von Sachsen, der zweiten Gemahlin von Albrecht Alcibiades ((Heirat 1458)) und ist auch bekannt als Familiengrablege der Hohenzollern bzw. der Nürnberger Burggrafen bis 1685. Im Münster konnten wir - außer den erwähnten Hochgräbern - Kunstschätze bewundern, die von Künstlern der Nürnberger Renaissance (Altäre, Bildtafeln, Sakramenthäuschen) geschaffen wurden.
Im Rundgang durch die ehemalige Klosteranlage und durch die Stadt wandelten wir am Klosterbrunnen, an der Klostermühle, an der Katharinenkapelle, am Rathaus und an dem kuriosen Umbau der Heilsbronner Spitalkirche vorbei. Gerade in der ehemaligen Katharinenkapelle, die wir durch ihren viereckigen, für eine Kapelle ungewöhnlichen, ansonsten unauffällig wirkenden Hochbau für ein Gefängnis, Wohnturm oder Ähnliches gehalten haben, lag das historische Objekt, das die Gästeführerinnen aus Lauf und Heilsbronn, Monika Pöhlmann und Christine Diefenbacher in diesem Jahr zu einem Treffen veranlasst hatten: die Türmerwohnung in einem kirchlichen Gebäude. Der Laufer und der Heilsbronner Turmwächter hatten nahezu die gleichen Hauptaufgaben: Warnung bei entstehender Feuerbrunst und vor etwaigen Feinden, sowie als Musikant für besondere Anlässe. Deshalb beherbergt die ehemalige Katharinen-Kapelle heute ein Musikmuseum neben Bibliothek und Türmerwohnung. Wie in der Einladung zur Exkursion angekündigt, gab es einen Aufzug, der uns die Möglichkeit gab, aus der Türmerwohnung bequem die Aussicht auf die Stadt zu genießen.
Unterbrochen wurden die Führungen durch eine Kaffeepause im Religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn in der „Neuen Abtei“ des ehemaligen Zisterzienser Kloster Heilsbronn. Bei Kaffee und Kuchen kamen einer Teilnehmerin auch Erinnerungen an Seminare in diesem Haus, die sie während ihres Studiums hier besuchte.
Zum Abschluss des Tages, natürlich etwas müde und voller beeindruckender Bilder im Kopf, haben wir den Tag beim gemütlichen Beisammensein im Heilsbronner Gasthof Schönau ausklingen lassen.
Ein wunderbarer Tag!
Christiane Veyssiére/Monika Pöhlmann
Eine Bilderserie vom Ausflug zum Anklicken.