Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren


MONTAG 12. SEPTEMBER 2022

Blick in ein Kleinod

Tag des offenen Denkmals
Laufer Stadtarchivarin führte durchs Glockengießer-Spital.


Ina Schönwald, Leiterin des Laufer Stadtarchivs, führte durch das Spital und die Kirchenruine mit ihrer Grünfläche und dem Stiftergrab.
Foto: Buchner-Freiberger

Nürnberger Land – Denkmäler zugänglich machen, die normalerweise für die Besucher verschlossen sind: Das ist die Idee hinter dem „Tag des offenen Denkmals“, den es in Deutschland seit 1993 gibt. Auch im Nürnberger Land waren am Sonntag wieder etliche Kirchen, Schlösser, Mühlen oder Burgen geöffnet, und bei Führungen konnte man viel Interessantes erfahren.

Ina Schönwald, Leiterin des Laufer Stadtarchivs, führte durch das Spital und die Kirchenruine mit ihrer Grünfläche und dem Stiftergrab. Foto: Buchner-Freiberger
„Ich wusste gar nicht, dass es in Lauf so ein Kleinod gibt.“ So freute sich eine Teilnehmerin einer Führung mit Ina Schönwald, Leiterin des Laufer Stadtarchivs, durch das ehemalige Glockengießer-Spital, den Wirtschaftshof und die angrenzende Ruine der St. Leonhards-Kirche. Seit dem Jahr 1374 befindet es sich innerhalb der Stadtmauer, gestiftet vom Nürnberger Glockengießer Hermann Keßler und seiner Frau Elsbeth. Als karitative Einrichtung beherbergte es bis zum Jahr 2013 ältere, hilfsbedürftige Menschen.

Ina Schönwald erklärte den sehr interessierten Besuchern unter anderem, warum die ehemalige Spitalkirche nach den Zerstörungen 1553 – anders als das Spital selbst – nicht wieder aufgebaut wurde. Was mit den Attributen Tod oder Krankheit behaftet war, galt im Mittelalter nichts. Wegen des Aberglaubens der Menschen mussten beispielsweise auch Leichenfrauen oder Totengräber außerhalb der Stadt wohnen. Von der Kirche sind deshalb nur noch Reste der Mauern des Langhauses und der Chorturm erhalten.

Wer wollte, konnte sich im Anschluss von den Altstadtfreunden auf einer historischen Presse einen „Karlspfennig“ mit dem Konterfei von Karl IV. anfertigen lassen.

Seit dem Auszug des Altenheims 2013 steht das Spital, das auch noch eine Kapelle beherbergt, größtenteils leer. Lediglich ein Depot des Stadtarchivs, das aus allen Nähten platzt, ist dort untergebracht. Zurzeit läuft eine „Machbarkeitsstudie“. Diese soll bis Ende des Jahres klären, wie die Räume genutzt werden könnten.

Stefanie Buchner-Freiberger


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