Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren


FREITAG, 9. DEZEMBER 2022

Eine unscheinbare Tür führt in die Laufer Unterwelt

PZ-SERIE Im Advent öffnen wir 24 Türen. Heute zeigt uns Baldur Strobel von den Altstadtfreunden die rund 2500 Quadratmeter großen Felsenkeller am Marktplatz.


Baldur Strobel von den Laufer Altstadtfreunden führt seit Jahren durch die Felsenkeller unter den Häusern am Laufer Marktplatz, Foto: Jäkel

Diejenigen, die das erste Mal die Laufer Felsenkeller besuchen, gehen oft an der grauen Metalltür vorbei weiter nach unten. Zu unscheinbar ist sie. Baldur Strobel, bis 2019 Vorsitzender der Laufer Altstadtfreunde, hat schon zigmal diese Türe aufgesperrt, den Schlüssel für das Licht umgedreht. „Aber das Staunen der Leute, wenn das Licht angeht und sie die Wendeltreppe hinuntersteigen, das ist immer wieder schön“, sagt der 80-Jährige. Strobel hat Anfang der 80er Jahre dabei geholfen, die Felsenkeller von Schutt aus dem Zweiten Weltkrieg zu befreien. Mit Schaufeln und Schubkarre haben er und seine Altstadtfreunde die Massen abgetragen und dabei neue Teile entdeckt. Rund 2500 Quadratmeter ist die unterirdische Anlage groß – Baldur Strobel kennt jeden Quadratmeter.

Die Anlage selbst ist natürlich viel älter. „Zwischen 1600 und 1680 sind diese Keller angelegt worden“, erzählt Strobel, der jahrzehntelang am Christoph-Jacob-Treu-Gymnasium Lehrer war. Für Geschichte? Der 80-Jährige lacht: „Nein, für Physik und Mathe!“

Es gibt keinerlei öffentliche Unterlagen über die Felsenkeller. Private Aufzeichnungen lassen aber vermuten, dass die Keller schon im Dreißigjährigen Krieg als Schutzräume dienten.

Der eigentliche Zweck: Bier aufbewahren, da hier immer eine konstante Temperatur zwischen 7 und 9 Grad herrscht. Wer die Felsenkeller noch nicht kennt: Am 3. Advent, 16 Uhr, findet eine Führung statt. Treffpunkt ist an der Krippe auf dem Weihnachtsmarkt. KATJA JÄKEL

ADVENtSTÜREN
Jeder Adventskalender hat 24 Türchen. Und 24 Tür(ch)en öffnen auch wir in der Vorweihnachtszeit. Mal sind sie klein und liegen versteckt, mal handelt es sich um große Tore an prominenter Stelle. Immer aber blicken wir mit unserer PZ-Serie dahinter und erzählen bis Heiligabend die Geschichten von 24 besonderen Orten und Menschen aus dem Nürnberger Land.


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