Rundbrief 96
Liebe Altstadtfreundinnen und Altstadtfreunde,
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist wieder viel los in nächster Zeit in unserer Stadt: Altstadtfest und Kunigundenfest, Stadtführungen, Burgführungen und, und, …. .
Viele Fremde sieht man derzeit durch die Gassen und über die Plätze in Lauf gehen. Sie bleiben vor Informationen stehen, lesen und betrachten. Der Sommer ist auch für uns Altstadtfreunde in den letzten Jahren zu einem Highlight im Jahresablauf geworden. Dazu braucht es viele Helfer, die haben wir und dafür sind wir sehr dankbar.
Am 25. Mai 2024 luden wir alle zum jährlichen Helferessen in den Garten des Forsthauses zu einem fränkischen Essen ein. Vierzig Gäste versammelten sich und genossen den Nachmittag bei herrlichstem Wetter. Für eine Überraschung sorgte Gerhard Schwemmer mit seiner Klarinette.
Zur Mitgliederversammlung im April kamen 50 Teilnehmer, so dass der Saal gut gefüllt war. Intensiv wurde über die vorgesehene Satzungsänderung diskutiert. Leider fehlte am Ende für eine Zustimmung eine halbe Stimme, um die erforderliche, von unserer Satzung vorgesehene dreiviertel Mehrheit zu erreichen.
Bei der Neuwahl des Vorstandes hat sich eine Veränderung ergeben. Die Beisitzer Olaf Lüttich, Sabrina Grünewald und Thomas Plödt standen nicht mehr zur Wahl. Als Beisitzerin wurde Elke Simon gewählt. Somit begann für den Vorstand wieder eine Arbeitsperiode mit der Möglichkeit der Neuausrichtung und der Umsetzung neuer Ideen.
Vor einiger Zeit habe ich nebenstehende Karte erhalten. Es handelt sich um eine Skulptur am Goldenen Dachl in Innsbruck um 1500.
Zwei, durch ihre Kleidung charakterisierte Personen, sind links und rechts von Kaiser Maximilian abgebildet. Auf einer Seite der Narr, der mit offener Gestik und forschem Blick nach vorne schaut und auf der anderen Seite der vernünftige Mensch, der mit verschränkten Armen seinen Blick verengt, einen sog. Tunnelblick hat und scheinbar mit seiner „Immer-weiter-so-Mentalität“ am Hergekommenen festhält. Als Altstadtfreunde sollten wir es mit dem Narren halten, er spricht auch Unangenehmes aus, bezieht langfristig Unvorstellbares und Unwahrscheinliches mit ins Kalkül und hat meist mit seinen Vorhersagen recht behalten. Er handelt klug und das ist die Devise der Altstadtfreunde Lauf, wenn es uns darum geht, in der Stadt Lauf Altes zu bewahren und Neues zu integrieren.
Nun wünschen wir Ihnen eine heitere Sommerzeit mit vielen guten und schönen Erlebnissen.
Denkmalgeschützte Kunigundenkapelle, „Kuni-Biergarten“ und „Braukommune Kunigundenberg“
Wie passt alles zusammen?
Oder
Wie ist aus der Sicht des Denkmalschutzes die Vereinbarkeit zwischen dem Denkmal Kunigundenkapelle und dem Bauantrag zum Bau zweier „Handwerkshäuschen“ auf dem Gelände des „Kuni-Biergartens“ zu verstehen?
Am Anfang stand die jahrhundertealte Kunigundenkapelle, welche 1515 im Auftrag der Laufer Bürger zu Ehren unserer Namenspatronin gebaut wurde und sich zum Wallfahrtsort entwickelte, bevor sie in der Reformationszeit (1525) in den Besitz der örtlichen lutherischen Kirchengemeinde geriet.
Der Kunigundenberg wurde im 19. und 20. Jahrhundert mit dem Bierausschank im ehemaligen Bruderhaus der Margarete Wagner (von Anneliese Rebmann in ihrem Bildband, 1977 Kinichen Wagneri genannt) zum beliebten Ausflugsziel, das zu Fuß zu erreichen war. Leider musste das nachfolgende, marode gewordene Wirtschaftsgebäude abgerissen werden. Es wurde nur noch ein „Provisorium“ als Biergarten-Anlage, trotz allen Widrigkeiten, aufrechterhalten. Verkörpert dieser „Kuni-Biergarten“ denn nicht die alte Einheit „Kirche und Gaststätte“, welche regelmäßig – auch in Mittelfranken - an „kommunalen Plätzen“ anzutreffen war und weiter anzutreffen ist? Zwar kann dieser wunderschöne Platz zum Verweilen im Grünen auf dem Kunigundenberg keinesfalls mit dem zentralen kommunalen Marktplatz in der Innenstadt konkurrieren, dennoch haben wir das Glück, dass im Jahre 2024 dieses Biergarten- Provisorium auf unserem „Hausberg“ neben der Kapelle gleichen Namens weiterhin als Bier- und Ausschankstätte mit kleiner Speisekarte besteht.
Dieser Biergarten hat in der Nähe der Kapelle und mit dem einmaligen Ausblick auf die unten gelegene Stadt Lauf einen gewissen Charme behalten.
Dieser „Kuni-Biergarten“, mit Bierausschank und kleinen Speiseangeboten durch einen Wirt und mit der Möglichkeit, die mitgebrachte „Brotzeit“ zu verzehren - ist mittlerweile aus betriebswirtschaftlichen Gründen keine Selbstverständlichkeit mehr, wie Nürnberger Wirte von Biergärten in der WIP- Ausgabe vom 20. Mai 2023 schilderten.
Was ist denn 2024 passiert? Warum ist es so schwierig den Kunigundenberg so zu gestalten, dass er im Gedächtnis der Laufer Bürger als liebenswerter Ausflugsplatz und Treffpunkt mit Freunden verankert ist? Sind die bürokratischen Hürden so schwer zu bewältigen, wie es in verschiedenen Zeitungsartikeln der vergangenen Wochen dargestellt wird oder woran liegt es?
Biergartenwirt Jürgen Eichenmüller ist zwar seit 13 Jahren Pächter der Anlage, muss aber jedes Jahr eine „Gestattung zur Sondernutzung“ stellen. Der Kuni- Biergarten ist also weiterhin ein Provisorium oder?
Mit der Frage, ob die potentiellen Fachwerkhäuschen ein Provisorium bis zum Neubau eines künftigen Gastbetriebes darstellen, beendet der Autor Andreas Sichelstiel seinen Artikel mit einer bemerkenswerten Feststellung von Bürgermeister Thomas Lang: In fünf Jahren sähe die Haushaltslage so aus, dass man eine solche Investition tätigen könnte - „so glaube“ der Bürgermeister. Es ist zu hoffen, dass angesichts sinkender Einnahmen und steigender Ausgaben in der Budgetierung des Laufer Kommunalhaushaltes, es keine Glaubensfrage ist, dass dieses „Ensemble“ Kunigunden- Kapelle und Kuni-Biergarten nicht nur zu Freizeitgestaltung, sondern auch aus der Sicht des kommunalen Denkmalschutzes erhalten bleiben kann.
Für diese Biergarten-Saison gilt auf jeden Fall die Losung aus der PZ vom 22. April 2024:
„Am Berg wird nicht gebaut, aber gezapft“ (PZ vom 22. April 2024), z.B. eine der Bierkreationen der „Braukommune Kunigundenberg“ mit dem Lauf-affinen Namen „Bimberle“.
Christiane Veyssière
In eigener Sache!!! - Wir brauchen dringend!!
- Ehrenamtliche/n Mitarbeiter für das technische Museum Reichel’sche Schleifmühle und
- Felsenkeller, der/die Führungen übernehmen kann/können.
Voraussetzung dafür ist die Freude, mit Menschen in Kontakt zu kommen sowie an Wissensaneignung und –vermittlung. - Ehrenamtliche/n Mitarbeiter für Hausmeistertätigkeiten im Forsthaus zur Unterhaltung und Pflege von Haus und Garten.
Wenn Sie Interesse haben, bei den Altstadtfreunden Lauf mitzumachen und uns bei diesen Arbeiten zu unterstützen, dann rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Mail. Wir freuen uns!
Für die Einarbeitung stehen langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter sowie schriftliche Unterlagen zum Nachlesen zur Verfügung.
So sind wir erreichbar: 09123/184-174
oder schreiben Sie uns: info@altstadtfreunde-lauf.de.
Wir freuen uns auf Sie!
Kurzberichte aus den vergangenen Wochen
Erste Führungen mit dem Thema: „Der Flinter hängt heute beim…“
Mehrfach angekündigt und schon waren die ersten beiden Führungen ausgebucht. Am Samstag, 13. April 2024 starteten wir mit dem neuen Führungsangebot. Diese kombinierte Führung startet im Garten des Forsthauses und geht durch die Spitalstraße und Barthstraße vorbei an den Plätzen, an welchen das Dörrhaus und das Kommunbrauhaus standen. Eine weitere Station ist das ehemalige Wohnhaus der Hopfenhändlerfamilie Barth (heute Anna u. Maximilian) und führt dann in den Felsenkellern zu Orten in der Altstadt auf den Spuren der Laufer Bierbrauer und der Tradition der althergebrachten Bierherstellung. Den Abschluss am Marktplatz bildet das heutige „Haus der Schuhe“. Ehemals gehörte das Anwesen der Brauerei Dreykorn und es erinnert uns an eine der zahlreichen, am Marktplatz angesiedelten Gaststätten und einen Hopfenbauer.
Zum Abschluss gab es im Forsthaus eine Bierverkostung mit Biersorten Laufer Brauereien.
Pfingstmontag – Deutscher Mühlentag
Traditionell am Pfingstmontag öffnen bundesweit rund 650 historische Mühlen ihre Türen. Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V. und ihre Landes- und Regional-verbände laden zum Deutschen Mühlentag ein.
Auch wir, die Altstadtfreunde, öffnen an diesem Tag wie jedes Jahr die Reichel’sche Schleifmühle für Besucher. In diesem Jahr konnten die ehrenamtlichen „Schleifer“ fast 300 Besucher begrüßen und ihnen sowohl das Handwerk des Messerschleifens als auch die dazugehörigen historischen Geräte zeigen.
Übrigens ist der Deutsche Mühlentag im Juni 2021 beim Deutschen Patent- und Markenamt als Wort- und Bild-Marke eingetragen worden.
Wurzgärtlein im Forsthaus
Eifrige Hände haben den Weidenzaun um das Wurzgärtlein erneuert.
Pflanzenspende für die Kirchenruine St. Leonhard
Über viele Jahrzehnte wuchs ein Efeu an der südlichen Mauer der Kirchenruine St. Leonhard gleich neben einer verschwundenen Eingangstür. Vor einigen Jahren stellte der Efeu sein Wachstum ein und wurde nun entfernt.
Die Altstadtfreunde fassten den Beschluss, eine neue Efeupflanze zu spenden. Die Experten der Stadt Lauf befürworteten dies nicht und so kamen wir nach reifer Überlegung zu einer anderen Lösung der Bepflanzung überein.
Es wurden Hortensien- und Lavendelbüsche angepflanzt. Auf diese Weise entsteht wieder eine schöne Ansicht für die Besucher der Kirchenruine.
Historischer Verein und Altstadtfreunde Lauf beteiligen sich in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum der Stadt Lauf am Ferienprogramm des Kreisjugendringes mit einem Projekt
Für Jugendliche ab 12 Jahre gibt es an zwei Nachmittagen eine Historische Tour durch Lauf!
Sie werden zu einer Tour durch unser schönes Lauf aufgefordert, um die wichtigen und historischen Plätze neu zu erkunden mit dem Ziel, einen Lieblingsplatz zu finden. Geplant sind diese Touren am 31.07.2024 und 15.08.2024. Mit dem Handy sollen Bilder gemacht werden, um anschließend an unserer FOTOCHALLENGE teilzunehmen, und ein Foto für unseren Kalender zur Verfügung zu stellen. Welche Fotos es in den Kalender geschafft haben, erfahren die Jugendlichen am 05. September 2024 im JUZ bei einer Kalenderreleaseparty. Als Belohnung erhalten sie einen Kalender geschenkt.
Neues aus dem Museum Reichel’sche Schleifmühle
Die Mechaniker-Drehmaschine (Leihgabe des Laufer Industriemuseums) hat Platz gemacht für Neues.
Gezeigt und vorgeführt werden ab sofort eine handbetätigte Mähbalkenmesser-Nachschleif-vorrichtung. Es ist vorstellbar, dass eine ähnliche Vorrichtung in der Schleife vorhanden war.
Dazu kommt noch eine Bandsägeblatt-Nachschleifmaschine.
Weiter haben wir einen Sitzbock zum Dengeln von Sensen und Sicheln erhalten.
Ein Besuch im Museum Reichel’sche Schleifmühle lohnt sich immer wieder.
Was gibt’s demnächst?
… Stammtisch
Die 02. Juli 2024, 18.00 Uhr Forsthaus, Schloss 3 Lauf
Die 06. August 2024, 18.00 Uhr Altes Rathaus, Marktplatz, Lauf
Mo 02. September 2024, 18.00 Uhr Gasthof zur Linde, Wollner, Lauf-Heuchling
… was gibt‘s noch!
Samstag, 13. Juli 2024, 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Abendflohmarkt im Garten des Forsthauses
Für das leibliche Wohl wird auch gesorgt.
Freitag, 19.07.2024 und 09.08.2024, 17.00 Uhr
„Der Flinter hängt heute beim…“
Treffpunkt: Forsthaus, Am Schloss 3, 91207 Lauf
Dauer: ca. 90 – 120 Minuten, Kosten: € 6,00
Anmeldung bis einen Tag vor der Führung bei Betty Riffelmacher (09123/2613 oder brlauf@t-online.de)
Bitte beachten Sie dazu die Ankündigung auf unsere Website und in der Presse
Donnerstag, 29. August 2024, 19.00 – 20.00 Uhr
Berühmte und weniger berühmte Frauen der Laufer Vergangenheit
Auf der Spur von Frauen der Laufer Vergangenheit an ihren Lebensorten – eine Führung nicht nur für Frauen. Die Führung übernehmen Christiane Veyssière und Marlies Reuter. Kosten: Spenden werden gerne entgegengenommen.
Sonntag, 08. September 2024, 11.00 – 17.00 Uhr
Tag des offenen Denkmals - „Wahr-Zeichen.Zeitzeugen der Geschichte“
- Führungen in der Kirchenruine St. Leonhard und im Glockengießerspital
- Vorführungen im Museum Reichel’sche Schleifmühle
- Führungen zu den historischen Arbeiterhäusern in der Sichartstraße
Sonntag, 15. September 2024, 17.00 – 19.00 Uhr
„Dämmerschoppen mit Laufer Geschichten – im Forsthaus“
Elke Simon liest und erzählt Geschichten aus Lauf und Gerhard Schwemmer sorgt für die musikalische Umrahmung.
Im Rahmen der Hopfenwochen 08. 09.2024 – 06.10.2024
Führungen: „Der Flinter hängt heute beim …“:
Freitag, 13.09.2024, 17.00 Uhr
Donnerstag, 19.09.2024, 17.00 Uhr
Vernissage zur Dauerausstellung und Begleitausstellung in der Burg Lauf am 18. Mai 2024 in der Laufer Burg
Gezeigt werden erneut die Stadt Prag und die Burgen, welche diesseits und jenseits des Böhmerwaldes das Leben und das Wirken von Karl IV. veranschaulichen. „Die Burg Loket zu Gast in Lauf“ ist der Titel der Begleitausstellung in der Herrenstube, die bis zum 28.Juli 2024 zu besichtigen ist. Während der regulären, sonntäglichen Burgführungen von 14-15 Uhr führen uns unsere Schritte auch zu diesem Raum, zu den Exponaten „Burgen und Bauten Kaiser Karls IV.“. Die Exponate dieser Dauerausstellung wurden bereits während der tschechisch-bayerischen Landesausstellung 2016 gezeigt. In Lauf wurde sie von Prof. G. Ulrich Grossmann und Dr. Ina Schönwald vorbereitet. Ihnen verdanken wir auch den Videofilm „Kaiser Karl IV.“ in drei Sprachen sowie - auf einem interaktiven Bildschirm vor dem Wappensaal - die zweisprachige Präsentation (deutsch und tschechisch) vieler Wappen mit ihrer Legende. Bei dem Modell der „Neustadt Prag“ handelt es sich um die unter Karl IV. flächenmäßig erweiterte Stadt Prag. Sie wurde im gesamten Heilig Römischen Reich zur einzigartig politischen, auch kirchenpolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Hauptstadt.
Außerdem sind in diesem Raum Modellbauten der Laufer Burg, der Burg Karlstein und der Loketer Brücke zu sehen.
Wer bei der feierlichen Vernissage nicht anwesend war, kann dazu einen Artikel in der WIP vom 01.06.2024 nachlesen und selbstverständlich können außerplanmäßig Burgführungen im Rahmen unserer „themengebundenen Führungen“, auch in französischer und englischer Sprache gebucht werden.
So, das wär’s für dieses Mal!
Mit besten Grüßen
im Namen des Vorstandes der Altstadtfreunde Lauf
Ihre
Monika Pöhlmann
Vorsitzende