Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren

Rundbrief 97

Liebe Altstadtfreundinnen und Altstadtfreunde,
Liebe Leserinnen und Leser,

eigentlich ist der September der schönste Monat des Jahres. Warme Tage und kühle Nächte sind nach der Hitze des Sommers willkommen, machen für viele das Leben wieder leichter. Man hat große Lust zum Spazierengehen, Wandern und Radfahren, überhaupt die Natur nochmals so richtig zu genießen. Genießen können wir auch frisch geerntetes Obst und Gemüse und wir erinnern uns an große Erntearbeit in unserer Gegend, denn der Hopfen wird um diese Zeit reif.

Der Landkreis Nürnberger Land nimmt diese Tradition zum Anlass zu Hopfenwochen einzuladen. Brauereien, Bäckereien, Gaststätten und Vereine der Heimatpflege beleben diese Wochen mit Angeboten. Auch wir Altstadtfreunde Lauf sind in diesem Programm präsent und bieten unsere neue Führung „Der Flinter hängt heute beim…“ zweimal an. Sie führt uns in die traditionsreiche Vergangenheit Lauf’s mit Hopfenanbau, Bierherstellung und Bierausschank. Wer die Führung noch nicht kennt und keinen Platz mehr bekommen hat, kann sich darauf verlassen, jeder bekommt die Chance einmal an dieser Führung teilzunehmen.
Das Thema „Hopfen“ werden wir in diesem Rundbrief auch noch weiter besprechen.

Dass alles seine Zeit braucht und nichts selbstverständlich ist, erleben wir in Lauf im Hinblick auf Erhaltung und Nachhaltigkeit unserer historischen und traditionsreichen Stadt ständig. So boten wir am Tag des offenen Denkmals Sonntag, 08. September 2024 eine Führung zum Thema „Wohnen und Arbeiten am Zeltnerplatz“ in Zusammenarbeit mit dem Industriemuseum an. Es stimmt traurig, die verlassenen Gebäude anschauen zu müssen. Was ist hier geplant und wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen und was mutet man uns Laufer Bürgern für die Zukunft hier zu?
Was ist Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns zu dieser Angelegenheit an.

In der vergangenen Woche erfuhren wir, dass Heinz Lausch im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Altstadtfreunde Lauf e. V. und war ihnen immer verbunden. Wir danken ihm für sein Engagement und werden ihn stets in bester Erinnerung behalten.

Über einige Ereignisse und Veranstaltungen der vergangenen Monate möchte ich Sie wieder informieren, auch wenn diese schon mal in der Tageszeitung standen.

Kurzberichte aus den vergangenen Wochen

Altes nicht wegwerfen - Abendflohmarkt im Forsthaus

Unter diesem Motto luden in diesem Jahr wir Altstadtfreunde zu einem abendlichen Flohmarkt ins Forsthaus ein.

Alte Sachen muss man nicht gleich wegwerfen, man kann sie auch weitergeben, das schont die Ressourcen und hilft damit der Umwelt – so dachten die Altstadtfreunde. Anziehungsmagnete waren „Alte Werkzeuge“. Jedes Werkzeug hat seine eigene Geschichte und „Alte Werkzeuge“ haben eine besondere Qualität und jedes für sich seinen eigenen Charme. Das Feilschen um gute Waren verbunden mit einem guten Getränk führte fast immer zu einem erfolgreichen Kauf.

Der Erlös wird in diesem Jahr für die museale Weiterentwicklung im Museum Reichel’sche Schleifmühle und Felsenkeller verwendet.

Tag des offenen Denkmals 2024

Verstärkt kleine Gruppen nutzten den Tag des offenen Denkmals für einen Besuch im geöffneten Spitalinnenhof und der St. Leonhards-Ruine. Für die Altstadtfreunde ist es Ehrensache, dieses sonst nur bei Führungen zu besichtigende Kleinod der Laufer Altstadt, der Öffentlichkeit immer wieder zugänglich zu machen. Ehrenamtliche Mitglieder des Vereins erzählten lebendig in kurzen Abschnitten die Geschichte des Ensembles.

Beeindruckt waren viele Besucherinnen und Besucher vom Grab des Stifter-Ehepaares Kessler, das sich – freigelegt und gepflegt durch die Altstadtfreunde – immer noch in der Ruine befindet. Vielleicht, weil teilweise eher Familien geführt wurden, hatten viele kleinere Besucher den Mut interessiert zu fragen und fanden das Wie und Wo recht spannend. Bedauert wurde unisono, dass dieses Jahr die kleine Kapelle im Pfründnerhaus nicht zugänglich war. Wunderschön anzusehen waren die großformatigen Fotos zu diesem Raum, die der Verein extra hatte anfertigen lassen. Stimmungsvoller bleibt jedoch immer das Erlebnis direkt. Auffallend war an diesem Tag, dass viele Laufer Bürger sich erkundigten, ob es denn mittlerweile ein Nutzungskonzept für das gesamte Areal gäbe.

Direkt erleben konnten man das Schleifen von Messern und Äxten in der Schleifmühle Reichel. Auch hier fanden sich meist kleinere Gruppen ein. Ein Vorteil bei den engen Platzverhältnissen. Anschaulich erläuterten auch hier die Ehrenamtlichen das Zusammenwirken von Schaufelrädern, Transmissionsriemen, Wasser und Schleifstein. Oft wurde bedauert, das Lieblings-Küchenmesser oder die kleine Axt gerade nicht dabei zu haben - Termine über den Betrieb „der Schleif“ findet man auf der Internetseite der Altstadtfreunde.

Stammtisch im Forsthaus

Im Juli fand traditionell der monatliche Stammtisch der Altstadtfreunde Lauf wieder im Garten des Forsthauses statt. Marlies Reuter hat mit ihrem Team in bewährter Weise diesen Abend organisiert und gestaltet. Reinhard Deifel und Werner Struckmeyer grillten Fleisch und Bratwürste. Alle genossen den Abend an der Pegnitz und man war sich einig, dass es das im nächsten Jahr wieder geben muss!

Ferienprogramm des Kreisjugendringes

Für Jugendliche gab es ab 12 Jahre an zwei Nachmittagen eine Historische Tour durch Lauf! So lautete die Ankündigung im Ferienprogramm des Kreisjugendringes in diesem Jahr. Leider war dem Projekt kein großer Erfolg beschieden. An zwei Terminen für Stadtführungen nahmen insgesamt 3 Jugendliche teil. Um im nächsten Jahr erfolgreicher zu sein, wird das Organisationsteam, bestehend aus Historischem Verein, Altstadtfreunde Lauf, Stadtführer Lauf und den Mitarbeitern des JUZ demnächst eine Nachbesprechung durchführen.

Das Angebot der Kellerführung für Kinder zwischen 7 und 11 Jahren war mit 15 Teilnehmern ein voller Erfolg.

Treffen mit Robert Giersch, Kreisheimatpfleger
Gemeinsam ist man schlagkräftiger

Denkmalschutz ist keine leichte Arbeit, da waren sich die Teilnehmer an der ersten Gesprächsrunde schnell einig.

Robert Giersch, Kreisheimatpfleger lud die Altstadtfreunde Lauf, Hersbruck und Altdorf sowie den Historischen Verein Lauf zu einem ersten Austausch ins Forsthaus, Domizil der Altstadtfreunde Lauf, ein. Ziel ist es, ein Netzwerk zu bilden, um örtliche Probleme zu besprechen und an Lösungen zu arbeiten. Über den eigenen Tellerrand zu schauen, voneinander zu lernen sowie Hilfen bei Renovierungen und Wiederherstellung alter Bausubstanz zu kennen und weitergeben zu können.

Schnell war man sich einig, dass dies eine gute Grundlage ist für weitere Aktivitäten und es wurde ein weiteres Treffen für den Herbst vereinbart.

Örtliche Heimatvereine zu Besuch bei den Altstadtfreunden Lauf

Drei Heimatvereine aus der Umgebung besuchten in diesem Sommer die Altstadtfreunde Lauf.

So konnten wir zu speziellen Führungen Gruppen des Gewerbevereins Betzenstein, des Geschichts- u. Kulturkreises Schwaig-Behringersdorf und des Geschichtsvereins Röthenbach a. d. Pegnitz begrüßen.

Verbunden mit diesen Besuchen sind Erinnerungen an Verbindendes, aber auch der Blick auf Zukünftiges.

Klappstuhlmalen im Forsthaus

Die Laufer Mittwochsmaler hatten wieder zum Klappstuhlmalen in den idyllischen Garten des Forsthauses eingeladen. Neben Senioren des Keßler-Stifts und weiteren Gästen war auch Bürgermeister Thomas Lang gekommen, um sich im Malen zu üben. Die Teilnehmer genossen einen wunderbaren Spätsommernachmittag im Schatten der Wenzelburg. Jutta Schwarz, die das alles organisiert hatte, stand mit Rat zur Seite und unterstützte die Hobby-Künstler


Die Altstadtfreunde wirken bei den diesjährigen Hopfenwochen in Lauf an der Pegnitz mit

Der Anbau von Hopfen und der Laufer Hopfenhandel sind spätestens mit dem Erscheinen der aktualisierten Broschüre „Unter dem Flinter…“ Thema bei den Altstadtfreunden Lauf.

2023 organisierte der „Tourismus Nürnberger Land“ zur Förderung unserer Tourismusregion erstmals die Hopfenwochen des Landkreises Nürnberger Land. Heuer haben die Hopfenwochen bereits am 8. September begonnen und bieten bis zum 6. Oktober 2024 verschiedentliche Veranstaltungen an. Im Herbst findet die traditionelle Hopfenernte auch im „Hersbrucker Gebirge“ (wo sie „Hopfenblatten“ bzw. „bloodn“ genannt wird) statt, zu dem der Laufer Hopfenanbau gehört. An diesen Hopfenwochen nehmen Gastronomiebetriebe, Gewerbe, Museen (Laufer Industriemuseum oder Hopfenmuseum Speikern bzw. Hirtenmuseum in Hersbruck) und Vereine teil.

Die Altstadtfreunde sind dabei: Neben den traditionellen Kellerführungen bieten wir seit dem 13. April 2024 Rundgänge an, verfolgen dabei unter dem Motto „Der Flinter hängt heute beim…“ die Spuren von Laufer Bierbrauern und Brauhäusern sowie deren Keller, welche gerade im Zeitalter des Kommunbrauwesens von besonderer Bedeutung waren. Diese Rundgänge beginnen und enden im Garten des Forsthauses. Den gemütlichen Abschluss bildet eine informative und genüssliche Verkostung verschiedener Biersorten, die von unseren Laufer Traditionsbrauereien gebraut werden.

Während der Hopfenwochen hängt der Flinter im Garten des Forsthauses
am 13.  und 19. September 2024, jeweils ab 17:00 Uhr.

Nach dem Hopfenanbau, dem „Bloodn“ (Ernten), Zupfen, Darren (in Lauf waren noch in den 50er Jahren sog. „Hopfendarren“ auf den Laufer Dächern zu sehen, unter den Dächern wurde Hopfen auf Hopfenböden getrocknet), wurden die Hopfenknospen in  Säcke gepresst, die Säcke mit Hopfensiegel und Angabe des Herkunftsgebiets versehen, um vom Hopfenhändler angekauft und weiter verkauft zu werden. Dies alles kann im Hopfenmuseum (Hopfenscheune) Speikern unserer Nachbargemeinde Neunkirchen am Sand anschaulich nachvollzogen werden. Im Laufer „Hopfen-Gedächtnis“ ist wiederum der Name des Hopfenhändlers Johann Friedrich Barth haften geblieben, der mit seinem Schwiegersohn Georg Weigmann am 15.2.1869 die Firma J.F. Barth & Weigmann gründete, welche erst 1917 in Liquidation trat und 1936 gelöscht wurde. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Firmengründung „Joh. Barth & Sohn, Nürnberg“, ebenso aus der Händlerdynastie Barth (welche ihren Ursprung 1794 in Betzenstein, im Hersbrucker Gebirge hat), die am 9.7.1863 ins Handelsregister zu Nürnberg eingetragen wurde und am Anfang einer erfolgreichen Firmengeschichte auf dem Nürnberger Hopfenmarkt stand. Heute nimmt die Joh. BarthHaas GmbH & Co KG Nürnberg immer noch einen erstrangigen Platz im internationalen Wettbewerb der Hopfenhandelsfirmen ein.

Während des Rundgangs „Der Flinter hängt heute beim…“ wird am Familienhaus Ecke Barthstrasse /Marktplatz 37 an den Firmengründer und seine Nachfahren erinnert.

Interessant wird für die Stadt Lauf, dass der Hopfenhändler J.F. Barth 1866 Katharina Barbara Siebenkees heiratete und in den Besitz der gleichnamigen Lohmühle kam und dem Standort Lauf treu blieb. Mit dieser Übernahme und der folgenden betrieblichen Umstrukturierung seiner „Kunstmühle J.F. Barth Lauf b. Nürnberg“ gab er dem gesamten Laufer Mühlwesen im Bereich der Mahlmühlen wesentliche Modernisierungs-Impulse, so Peter Kraus 2017 im gleichnamigen Kapitel aus dem Buch „Anfänge der Laufer Industrie“. In gleichem Zug fasst der Autor die Erinnerung an Friedrich Johann Barth sowie an die Laufer Stiftungen der Familie Barth zusammen: „Erinnerungen an die goldene Zeit des Mühlenwesens in Lauf sind unter anderem die Siebenkees- sowie die Barthstraße, der romantische Barth-Park sowie die Kunstmühle des Industriemuseums.“

Umso verwunderlicher mutet die Tatsache an, dass lange Zeit das Schild zum „romantischen Barth-Park“ einen wesentlichen Fehler im Namenszug der Familie Barth aufwies. Erst neulich wurde für Abhilfe gesorgt: Eine aufmerksame Altstadtfreundin hatte die Stadtverwaltung solange an diesen Fehler erinnert, bis diese den Namenszug „Barht“ mit dem richtigen Namenszug „Barth“ … nein, nicht mit einem neuen Schild ersetzen, sondern durch ein einfaches Überkleben auf dem vorhandenen Schild korrigieren ließ. So wirkt sich offensichtlich sparsames Laufer „Verwaltungshandeln“ zugunsten städtischer Imagepflege in Zeiten des Sparzwangs aus.

Christiane Veyssière, Lauf den 10.9.2024


Was gibt’s demnächst?

… Stammtisch – Nicht vergessen!

Dienstag, 01.10.2024 ab 18.00 Uhr
Restaurant Atli, Friedensplatz 10

Montag, 04.11.2024 ab 18.00 Uhr
Restaurant Dionysos TV1877 Haberloh 6

Dienstag, 03.12.2024 ab 18.00 Uhr
Restaurant Hugo Café-Bar-Restaurant, Altdorfer Str. 14

… was gibt‘s noch?

Sonntag, 15. September 2024, 17.00 – 19.00 Uhr
„Dämmerschoppen mit Laufer Geschichten – im Forsthaus“
Elke Simon liest und erzählt Geschichten aus Lauf und Gerhard Schwemmer sorgt für die musikalische Umrahmung
Entfällt bei Regen!

Im Rahmen der Hopfenwochen 08. 09.2024 – 06.10.2024
Führungen: „Der Flinter hängt heute beim …“:
Freitag, 13.09.2024, 17.00 Uhr
Donnerstag, 19.09.2024, 17.00 Uhr

Freitag, 18. Oktober 2024, 12.30 – ca. 20.00 Uhr
Ausflug nach Heilsbronn mit Stadtführung und Besichtigung des Münsters und Abendessen.

Samstag, 07. Dezember 2024, 15.00 – 20.00 Uhr
Weihnachtsmarkt im Spitalhof


Wir wünschen Ihnen noch einen schönen „Altweibersommer“, so wird die Herbstzeit noch immer genannt, mit warmen, sonnigen Tagen und freuen uns, Sie immer wieder zu sehen und bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Mit besten Grüßen
im Namen des Vorstandes der Altstadtfreunde Lauf

Ihre

Monika Pöhlmann

Vorsitzende

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