Durch das Anklicken der weißen Pfeile links und rechts kann in der Galerie geblättert werden

Die 60 cm schmale Galerie rund um den Turm in ca. 30 m Höhe bietet einen guten Rundblick über die Stadt und das Umland. Gut sichtbar ist die ursprünglich bayerische Anlage, bei der die Giebelseiten der Häuser zum Marktplatz zeigen.
Die Lage des alten Rathauses inmitten des Marktplatzes verweist auf eine Entstehungszeit unter bayerischer Herrschaft. Es dürfte ursprünglich im 14. Jahrhundert erbaut worden sein, seither wurde es mehrfach weitgehend umgestaltet.
Früher waren im Erdgeschoß Läden und in der oberen Etage ein großer Raum für Sitzungen und Festlich-keiten.
Seine Funktion als Rathaus erfüllte das Gebäude bis 1976. Heute sind im Erdgeschoß eine Gaststätte und im ersten Stockwerk ein Festsaal untergebracht.
Die Laufer Stadtmauer hatte drei Tortürme: das Hersbrucker-, das Nürnberger- sowie das heute nicht mehr erhaltene Wassertor zur Pegnitz hin. Die Errichtung der Mauer und der Türme erfolgte wahrscheinlich im 14. Jhd. als Lauf das Stadtrecht verliehen wurde. Dies schloss das Privileg mit ein, eine Stadtmauer haben zu dürfen. Die Türme waren mit Wächtern besetzt und die Tore wurden nachts verschlossen.
Das untere Wappen mit den beiden Türmen ist das Wappen der Stadt Lauf, die Jahreszahl sagt, dass das Tor 1526 fertiggestellt wurde. Darüber, um die Herrschaftsbeziehungen anzudeuten, das große und das kleine Nürnberger Wappen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wohnten in den Türmen die Stadtpolizisten. Heute beherbergt das Hersbrucker Tor Vereinsräume.
Mitten am Marktplatz liegt dieser moderne Brunnen. Mancher hätte sich etwas Historischeres gewünscht, aber besonders die Kinder klettern gerne auf dem Granitgebilde herum und spielen begeistert am "Wasserrohrbruch".

Die bis heute überkommene Form und Gestaltung der Häuser stammt aus dem späten 17. und 18. Jhd. Die Grundstücke sind meist sehr schmal und tief, weshalb sich vom Vorderhaus oft ein Verbindungsbau zu dem rückwärts gelegenen Wirtschaftsgebäude erstreckt.

Die sogenannte Fürstenherberge Gasthof "Wilder Mann" wurde 1414 erstmals erwähnt, als der Reformator Hus auf der Durchreise hier Station machte. Ausnahmsweise schaut nicht der Giebel, sondern die Traufseite zum Marktplatz. Durch das rechts daneben liegende Tor gelangt man in den sehenswerten Innenhof (siehe nächstes Bild).

Alle hier ansässigen Bürger waren einst Gewerbetreibende, besaßen aber trotzdem noch eine Landwirtschaft ("Ackerbürger"). Die Hinterhöfe wurden als Wirtschaftshöfe genutzt. Offene Galerien in Holzkonstruktion und Laubengänge bei den Verbindungsbauten geben manchen Hinterhöfen einen malerischen Reiz.

Im Jahr 1380 werden eine der ältesten Mahlmühlen, die Mauermühle, sowie die Reichel'sche Schleifmühle erstmals urkundlich erwähnt. Während die Mauermühle 1915 abbrannte, war die Reichel'sche Schleif bis 1988 in Betrieb. Heute wird, wie früher mit Wasserkraft, museumsmäßig wieder geschliffen.
Besondere Gebäude wie hier die Schleifmühle werden bei Nacht stimmungsvoll beleuchtet. Nur das Rauschen des Wassers, das über das erste von vier Wehren strömt, bleibt Tag und Nacht gleich.
Enge Gassen prägen das Bild der mittelalterlichen Stadt, da innerhalb der Mauern nur beschränkt Platz war. Links ist die Nordseite des Glockengießerspitals mit dem riesigen Dachboden und dem Außenaufzug zu sehen.

Der Judenturm, dessen Namen man auf ein ehedem bestehendes Judenviertel zurückführt, wurde als Batterieturm mit sechs Schießscharten errichtet und diente vor allem Verteidigungszwecken.
Zwischen der Pegnitz und der rückwärtigen Wand des Glockengießerspitals unterhalb des Burgstegs steht in einem wunderschönen Grund der Pegnitz das sog. „Einspänniger- oder Försterhaus“. Darin wohnte einst ein Bediensteter des Pflegamts Lauf, der als Amtsknecht und Polizeidiener fungierte, daneben aber auch als Helfer des Försters und Jägers gebraucht wurde. Für seine Aufgaben hatte er ein Pferd im Anspann, weshalb er auch der "Einspänn(ig)er" genannt wurde.
Jetzt ist es das Domizil der Altstadtfreunde Lauf e.V.

Am nördlichen Pegnitzufer befindet sich das 1374 vom "Glockengießer" Hermann Kessler und seiner Frau Elsbeth gestiftete Spital für alte und gebrechliche Laufer. Während das Spital noch bis 2014 seine Bestimmung als Altenheim erfüllt hat, wurde die damals ebenfalls gestiftete Kirche im Erbfolgekrieg 1553 durch Albrecht Alcibiades zerstört. Nur der Turm und die Umfassungsmauern der Kirche sind erhalten.
Heute ist das Stadtarchiv im Spital untergebracht.

Vom ehemaligen Wassertor führt diese steile Straße zum Marktplatz. Von der Galerie um den Kirchturm hatte der Türmer einen ungehinderten Blick über die Stadt und weit ins Land; er musste vor anrückenden Feinden warnen und Brände mit seinem Horn melden. Auch die Pflege der Uhr war ihm anvertraut.

Östlich des Nürnberger Tores liegt die 1275 zunächst als Kapelle erbaute Johanniskirche, die 1553 nach der Zerstörung der Spitalkirche evangelische Stadtpfarrkirche wurde. Der Altarraum ist spätgotisch, der Turm erhielt nach manchen Umbauten 1680 sein heutiges Gesicht.
Der Fachwerkaufbau des Turms beherbergte bis 1931 den Türmer der Stadt. Zur Aussichtsplattform des Turmes, die einen wunderbaren Rundblick über das Umland gewährt, führen 132 Stufen.
Glücklicherweise wurde Lauf im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört. So kann man an jeder Ecke die historische Bauweise mit Fachwerk bewundern. Auch wenn in der Barockzeit viele Häuser verputzt wurden, um ein Steinhaus vorzutäuschen (Steine waren teuer!), wurde jetzt wieder ihr Fachwerk freigelegt und zur Freude der Denkmalschützer hervorragend restauriert.
Südlich der Altstadt, auf einer Flussinsel an einer Furt liegt die erstmals im 12. Jhd. urkundlich erwähnte Laufer Burg, die ihre heutige Anlage im Jahre 1353 erhielt.

Die ehemalige Zugbrücke ist längst verschwunden, nur die Löcher für die Ketten kann man im Torbereich erahnen. Das Schloss beherbergte den Pfleger, der für die Stadt Nürnberg die Oberaufsicht über Lauf inne hatte. Später zog das kgl. bayrische Amtsgericht ein, bevor es eine Außenstelle der Akademie der bildenden Künste wurde.

Kaiser Karl IV., der damals nach Lauf kam, ließ dabei insbesondere im Wappensaal – eine in Deutschland einmalige Quelle zur Reichsgeschichte – die Wappen sämtlicher ihm verpflichteten weltlichen und geistlichen Herren als Friese in die Wände meißeln.

Ein schmaler Holzsteg über den einen Arm der Pegnitz verbindet die Burg mit der Altstadt. Im Hintergrund grüßt der Turm der Ruine St. Leonhard.

Die der Pegnitz entnommene Wasserkraft führte schon früh zu industriellen Ansiedlungen. Ein großer Teil davon ist heute nicht mehr vorhanden. Die Altstadtfreunde haben 1981 damit begonnen, mit einem Hammerwerk als Keimzelle das Industriemuseum ins Leben zu rufen. Als das riesige Areal der Ventilkegelfabrik Dietz & Pfriem als Vermächtnis dazu kam, wechselte die Trägerschaft an die Stadt Lauf.

Diese steht in der ehemaligen Dietz`schen Fabrik, die früher Ventile für Industriemotoren hergestellt hat. Beim Gang durch die Werkshallen, hat man den Eindruck, dass die Arbeiter gleich aus der Pause zurück kommen.
Angetrieben durch Wasserräder sind ein Hammerwerk mit Schmiede, eine Getreidemühle und ein Elektrizitätswerk zu sehen.
Auch das Handwerk ist mit einer Flaschnerei, einer Schirm- und Hutwerkstadt und einem Schuster vertreten - alles aus den 50er/60er Jahren des letzten Jarhunderts. Sogar eine komplett eingerichtete Wohnung aus dieser Zeit kann besichtigt werden.
Das starke Gefälle der Pegnitz in diesem Bereich verhalf den anliegenden Mühlen zu Wohlstand. Er drückte sich nicht nur in prächtigen Villen, sondern auch in den zugehörigen Parks aus. Hier das Teehaus im jetzt öffentlichen Barth-Park mit altem Baumbestand.
1532 bewilligte der Rat der Reichsstadt Nürnberg das Gelände des heutigen Salvator-Friedhofs als Begräbnisstätte. Für viele Jahre wurde er nicht genutzt und strahlte als öffentlicher Park Ruhe und Besinnlichkeit aus. Seit dem Jahr 2016 finden wieder Beerdigungen in Form von Urnenbeisetzungen in sogenannten Baumkreisen statt.
Die protestantische Kirche wurde 1658/59 als Friedhofskapelle erbaut, nachdem die Laufer Bürgerin Kunigunde Kotzin hierfür Land abgetreten und Geld gespendet hatte. Für eine Kirche eine Seltenheit dürfte der um 1920 errichtete Kachelofen sein. Die Kirche stand lange leer; heute nutzt sie die griechisch-orthodoxe Gemeinde.