Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren

Altstadtbummel Schild 6 - am Burgtor

Wie viele Tore durchbrachen in früheren Zeiten die Laufer Stadtmauer? Es waren einmal fünf, von denen heute noch vier vorhanden sind. Gut bekannt sind das Nürnberger Tor im Westen und das Hersbrucker Tor im Osten der Altstadt, mit ihren mächtigen Fachwerküberbauten. Ein weiteres Tor dieser Bauart stand an der Wasserbrücke, wurde aber schon im Jahr 1850 aufgelassen. 

Ein viertes Tor ist das kleinere Burgtor an der kurzen Straße „Am Schloß“, die von der Spitalstraße zum Steg über den Nordarm der Pegnitz in den Burghof führt. Dieser Durchgang war in früheren Zeiten durchaus von Bedeutung. Es war eine wichtige direkte Verbindung zwischen Stadt und Burg, d. h. zwischen dem Sitz des vom Landesherrn eingesetzten Pflegers im Schloss und der städtischen Verwaltung im Rathaus auf dem Marktplatz.

Die ursprünglich vorhandene Brücke erlaubte es, durch das Burgtor in das Schloss einzureiten, oder auch die Pegnitzinsel mit einem schmalen Fuhrwerk zu queren. Dieser durchaus enge Verkehrsweg diente immer wieder als Notumleitung, wenn die hölzerne Hauptbrücke über die Pegnitz vom Hochwasser beschädigt war. Erst mit dem Bau der heutigen massiven Wasserbrücke aus Sandstein im Jahr 1852 verlor der Weg über die Schlossinsel seine Bedeutung. Als ein Jahrhunderthochwasser 1909 beide Burgbrücken zerstörte, wurde der nördliche Teil nur noch durch einen Fußgängersteg ersetzt.

Auch das Burgtor war zunächst als massiver Torbau mit einem Fachwerkobergeschoß errichtet worden, der dann jedoch im 2. Marktgrafenkrieg im Jahr 1553 in Schutt und Asche gelegt wurde. Erst 1580 war ein Wiederaufbau möglich. Auf ein Torhaus wurde verzichtet, es entstand der heute noch erhaltene schlichte Torbogen. Ab dem Jahr 1827 wurde die nächtliche Schließung der Stadttore aufgegeben. Ab da wurdn dann auch die hölzernen Torflügel nicht mehr benötigt.

  

Es gibt noch einen weiteren Durchlass durch die Stadtmauer.Dieses fünfte Tor oder eigentlich „Törchen“ ist das Tränktor. Es ist auch an der Spitalstraße, allerdings auf privatem Grund und heute schlecht einsehbar. Die Anwohner konnten dort ihre Tiere zur Pegnitz zum Tränken führen.

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