Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren

Altstadtbummel Schild 10 –
Kommunbrauhaus

Kommunbrauhaus ist die Bezeichnung für ein von der Gemeinde eingerichtetes Brauhaus. Diese Brauhäuser stammen oft, wie auch in Lauf, aus dem 14. bis 16. Jahrhundert und ermöglichten den Bürgern, speziell den Handwerkern, dort ihr Bier zu brauen und die vorhandenen Gerätschaften zu nutzen. Voraussetzung für das Braurecht waren oft die Bürgerrechte und ein eigenes Haus oder Grundstück. Bier als Grundnahrungsmittel war gefragt und der Verbrauch stieg ständig. So sollte 1588 ein zweites neues Brauhaus her. Der Andrang war groß. Die Überlastung des bestehenden Hauses sollte gemindert werden, indem man die Anzahl der Sude begrenzte, was das Problem aber nicht löste. Trotzdem stimmten nur 16 der 38 brauberechtigten Bürger dafür. Der Rat der Stadt war ebenfalls aus Geldmangel dagegen, aber zunächst entlastet.

Mit der ständigen Zunahme der Brauberechtigten wurde aber ein weiteres Brauhaus notwendig, zumal der Verkauf der Rechte und das Biergeld (Steuer auf das gebraute Bier) gute Einnahmequellen für die Stadt waren. Lauf mit seinen kühlen Kellern hatte längere Zeit so etwas wie eine Monopolstellung inne. Es exportierte Bier nach Nürnberg und es war billiger, als das aus dem Umland.

Ein Brauhaus ist auf gutes Wasser angewiesen und so ist gesichert, dass es seit 1567 eine urkundlich erwähnte Wasserleitung zum Marktplatz gegeben haben muss. Es stammt vom Weinberg in Heuchling und wurde sauber in hölzernen Rohren in die Stadt geleitet. Der Brunnen dafür befand sich ungefähr an gleicher Stelle wie heute der Brunnen am Marktplatz vor der Eisdiele.

Um die Reinheit des Wassers entbrannte im 17, Jahrhundert ein großer Streit. Hier ist die Streitschrift zugunsten des Laufer Wassers von Christoph Jakob Treu, einem hiesigen Apotheker, erwähnenswert. Er verteidigt die Qualität des Wassers energisch und beschreibt die positiven gesundheitsfördernden Kräfte des Bieres (1688).

Im 19. Jahrhundert wurden Braurechte verkauft und es entstanden die ersten Brauereien (1831 Dreykorn, 1875 Simon und das Brauhaus Arnold), die anfangs noch das Kommunbrauhaus benutzten. Seit 1811 durfte jedoch auch außerhalb der Kommunbrauereien gebraut werden, die Begrenzung der Sudanzahl und der Sudmenge entfiel. Die zunehmende Industrialisierung ab den 1840er Jahren trug zum weiteren Erstarken der Brauereien bei, die kostengünstiger arbeiten konnten.

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