Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren

Altstadtbummel Schild 12 –
Ehemaliges Zollhaus


Lauf liegt an der goldenen Straße, die seit dem Mittelalter eine der wichtigsten Handels- und Reiserouten zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn war.

Kaiser Karl IV baute diese Verbindung zwischen Böhmen und Nürnberg im 14. Jahrhundert aus. Zu dieser Zeit hatte der Laufer Warenzoll auch seine größte Bedeutung. Sämtliche Waren wurden vom Zöllner geöffnet, begutachtet und dann wieder verplombt. Das behielt für alle Zollstationen bis zum Ziel, Prag, seine Gültigkeit.

Dieses letzte noch erhaltene Zollhaus steht vor dem Stadtgraben am Hersbrucker Tor, dem sogenannten Zwinger. Es wurde im Jahre 1823 erbaut. Hier wohnte der Zöllner, der für die Erhebung der Zölle zuständig war. Zölle wurden bis 1923 erhoben, da sie wichtige Einnahmen für die Stadt waren.
Es gab Durchgangszoll und Warenzoll, die Fuhrwerke transportierten z. B. Tuch, Wein, Metallwaren, Gewürze, Salz, Eisenerz, Vieh, Leder, Pelze und noch mehr. Geregelt wurde der Warentransport durch ein Zollabkommen zwischen den Landesherren und den Handelsstädten.

Zum Schutz gegen Wegelagerer wurde Kaufleuten ein bewaffnetes Schutzgeleit gewährt, bis über Hersbruck hinaus nach Hohenstadt, für diese Leistung musste Geleitzoll bezahlt werden. Dieser Zoll war für die Kasse des Herzogs bestimmt. Die Einnahmen aus dem Pflasterzoll kamen der Stadtkasse zugute und wurden für den Unterhalt von Straßen und Brücken verwendet.

Die historische Aufnahme (Stadtarchiv Lauf / Lichtbildsammlung, L3 – Stadttore) zeigt den Blick vom Marktplatz durch das Hersbrucker Tor auf das ehemalige Zollhaus.

Während des gesamten Jahrs 1632, im 30jährigen Krieg, wurde das Hersbrucker Tor verschlossen. Dadurch fielen in diesem Jahr die Zolleinnahmen weitestgehend aus.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auch die motorisierten Fahrzeuge einbezogen und mussten verzollt werden.

 

 

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