Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren

Altstadtbummel Schild 15 –
Dreykorn Brunnen


Früher hatte fast jedes Haus im Hinterhof einen Brunnen, dessen Schacht bis zum Grundwasser in etwa zehn Meter Tiefe reichte. So konnte man mit Eimer und Seil alles Wasser schöpfen, das man zum Waschen, Kochen oder Tränken des Viehs brauchte. Die Bewohner waren Ackerbürger, die neben ihrem Beruf als Metzger, Bäcker, Sattler usw.  auch eine Landwirtschaft betrieben und in den Hintergebäuden Schweine, Kühe und Geflügel hielten. Kaum jemand achtete darauf, dass vom zugehörigen Misthaufen die Jauche ins Erdreich gelangte und das Grundwasser nahe dem Trinkwasserbrunnen verschmutzte. Das bevorzugte Getränk war sowieso Bier.


Die meisten Bürger von Lauf hatten das Recht, in den Kommunbrauhäusern Bier zu brauen. Der Sud konnte unter den Häusern in den Felsenkellern gären und bei den dort herrschenden Temperaturen von sieben bis neun Grad ideal gelagert werden. Diese Felsenkeller wurden knapp über dem Grundwasserspiegel aus dem anstehenden Sandstein in mühevoller Handarbeit herausgeschlagen und ziehen sich weit unter den Häuserzeilen entlang. Jedes Haus hatte seine eigene lange Treppe in den tiefen Bierkeller, in dem der Biervorrat für das ganze Jahr lagerte, denn gebraut wurde nur in den Wintermonaten. Schmale Verbindungen zum Nachbarkeller wurden erst im 2. Weltkrieg geschaffen, als die Keller auch Luftschutzräume waren und einen Notausgang brauchten.


Aufgrund seiner Lage konnten die Altstadtfreunde den Dreykorn Brunnen nach oben öffnen lassen. Dank Glasplatte und Lichtschalter ist damit ein Blick in die Tiefe möglich.

Bei einer Führung durch die über 2.000 m² begehbaren Felsenkeller kann man neben diesem Brunnen auch weitere Brunnenschächte von unten sehen. Einige Brunnen sind leider längst überbaut.

Blick in den Brunnenschacht

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