Altstadtfreunde Lauf an der Pegnitz

Das Alte erhalten - das Neue integrieren

Stadtbummel Schild 19 - Der Judenturm

Schon Mitte des 14. Jahrhunderts gibt es erste Nachweise von jüdischen Personen, die sich in Lauf aufgehalten haben. Das war auch die Zeit, in der Kaiser Karl IV. seine Burg bauen ließ und Lauf die Stadtrechte (im Jahr 1355) gab. Damit wurde auch das Privileg erworben, die Stadt zu schützen und mit einer wehrhaften Mauer und weiteren Befestigungsanlagen zu versehen.

Wie lässt sich das finanzieren? Bereits 1347 wird der Nürnberger Judeneid auch im Laufer Stadtbuch vermerkt. Im Jahr 1430 erhielt Lauf vom damaligen Landesherrn schließlich das Recht, über eine sogenannte Judensteuer zu verfügen.

Im gleichen Jahr wurde damit begonnen, die Stadtmauer fertig zu stellen und an der südwestlichen Ecke, an der Pegnitz, um einen mächtigen Wehrturm zu erweitern. Die Bastion diente der Verteidigung von Lauf und war mit sechs Schießscharten ausgestattet. Nach außen, zur Feindseite hin, war sie halbrund gestaltet, um Kanonenkugeln weniger Angriffsfläche zu bieten.

Wegen der überwiegenden Finanzierung durch die einheimischen Juden ist das Gebäude seit seiner Errichtung der „Judenturm“.

In späteren Zeiten wurde der Turm um das Fachwerkgeschoss erweitert und als Wohnstätte für Arme, als Gefängnis und auch als Krankenstation genutzt. An den Außenseiten sind noch die hölzernen Ableitungen von den Plumps-Toiletten zu sehen. Heute wird das obere Stockwerk gerne von jungen Leuten als Wohnung angemietet.

 

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